Handel unterzeichnet Erklärung: Lebensmittelverschwendung reduzieren

 

 

16 Unternehmen verpflichten sich zu weiteren Maßnahmen

Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, haben 16 Unternehmen des Lebensmittelgroß- und Einzelhandels eine Beteiligungserklärung unterzeichnet.

Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, haben 16 Unternehmen des Lebensmittelgroß- und Einzelhandels eine Beteiligungserklärung unterzeichnet.

Mit der Erklärung verpflichten sie sich, konkrete und verbindliche Maßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in den Märkten und Betrieben zu ergreifen und daran mitzuarbeiten, Lebensmittelabfälle entlang der Lebensmittelversorgungskette bis hin zum Verbraucher zu reduzieren. Darüber hinaus wird auch die bisherige Datenlage verbessert und vorhandene Datenquellen ergänzt.

Bundesministerin Julia Klöckner: "Dass sich mit dem Groß- und Einzelhandel ein Schwergewicht in der Kette in dieser Breite verbindlich zum Kampf gegen Lebensmittelverschwendung bekannt hat, ist ein großer Erfolg. Davon verspreche ich mir eine deutliche Signalwirkung an die weiteren Akteure unserer Strategie, hier nachzuziehen."

Folgende verbindliche Maßnahmen sind vorgesehen:

  • Weitergabe noch verkehrsfähiger Lebensmittel durch Kooperationen mit einer sozialen Einrichtung bzw. Zusammenarbeit mit anderen Organisationen (z. B. Gastronomiebetriebe)
  • Erfassung aussagekräftiger Lebensmittelabfalldaten und Verbesserung der Datenlage

Zudem erklärten die Unternehmen, mindestens vier von 13 Wahlpflichtmaßnahmen umzusetzen und dabei alle drei Kategorien abzudecken:

Maßnahmen an den Schnittstellen zu den Lieferanten:

  • Verkauf von Obst und Gemüse mit "Schönheitsfehlern",
  • Verbesserung der Zusammenarbeit im Umgang mit Retouren,
  • Förderung von Verpackungsinnovationen zur Verbesserung der Haltbarkeit von Produkten,
  • Optimierung der Prozess-, Logistik- und Kühlkette, beispielsweise durch (verstärkte) Einbindung von Lieferanten in Warenwirtschaftssysteme.

Interne Markt-Maßnahmen:

  • Preisreduzierter Verkauf von Waren mit knappem MHD,
  • preisreduzierter Verkauf von Ultrafrischwaren (Brot, Obst und Gemüse) zum Ladenschluss,
  • nachfrageorientierte Auffüllung des Frischwarenangebots besonders zu frequenzschwachen Tageszeiten,
  • Integration des Themas "Reduzierung von Lebensmittelverschwendung" in Schulungen bzw. sonstigen Informationen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,
  • Maßnahmen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Kundenkommunikation.

Verbesserung der Weitergabe nicht mehr verkaufs- aber noch verzehrfähiger Lebensmittel, z. B. durch:

  • Innovative Demonstrations- und Modellvorhaben mit Start-Ups zur besseren Verwertung von Lebensmitteln,
  • Etablierung und Weiterentwicklung von Prozessroutinen bei der Bereitstellung und Abholung von Produkten, beispielsweise mit Hilfe digitaler Technologien,
  • finanzielle Unterstützung zum Aufbau bzw. zur Verbesserung der Infrastruktur der sozialen Einrichtungen,
  • Verbesserung der Qualitätssichtung von Produkten.

Offiziell beteiligte Unternehmen (Stand: 19. Juni 2020):

  • Alnatura Produktions- und Handels GmbH
  • ALDI SÜD Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG
  • BIO COMPANY GmbH
  • CHEFS CULINAR West GmbH & Co. KG, Niederlassung Wöllstein
  • Edeka Zentrale AG & Co. KG
  • HelloFresh Deutschland SE & Co. KG
  • Lidl Stiftung & Co. KG
  • METRO Deutschland GmbH
  • Netto Marken-Discount AG & Co.KG
  • NORMA Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung & Co. KG
  • Penny-Markt GmbH
  • Querfeld GmbH
  • REWE Deutscher Supermarkt AG & Co. KGaA
  • tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG
  • Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG
  • WASGAU Produktions & Handels AG*

Weiterführende Informationen:

Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sind sektorbezogene Dialogforen. Die Beteiligungserklärung wurde im Rahmen des Dialogforums Groß- und Einzelhandel erarbeitet. Dieses Forum läuft zunächst bis August 2022 und wird vom Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) in Zusammenarbeit mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut durchgeführt. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.

*Namenskorrektur am 22.06.2020

Erschienen am im FormatPressemitteilung

 

Quellen:

https://www.bmel.de/

https://stock.adobe.com/de/

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