Reinheitsgebot ist Symbol deutscher Genusskultur

Mit einem Festakt ist am 22. April das 500. Jubiläum des Deutschen Reinheitsgebots in Ingolstadt gewürdigt worden. Am Vorabend des Jubiläumsfests ehrte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt besonders exzellente Brauereien mit der höchsten Auszeichnung der deutschen Ernährungswirtschaft: den Bundesehrenpreisen für Bier 2016.

Die Schlossbrauerei Maxlrain aus Tuntenhausen in Oberbayern sicherte sich in diesem Jahr die Auszeichnung in Gold, das Augsburger Brauhaus S. Riegele errang Silber. 20 weitere Brauereien aus nahezu allen Bundesländern wurden ebenfalls mit einem Bundesehrenpreis prämiert. Schmidt lobte die hohe, ehrliche, beständige Braukunst der Sieger, die stolz auf ihre Brauereien sein könnten. Zugleich würdigte er das Jubiläum des Deutschen Reinheitsgebots. Es sei ein "Symbol deutscher Genusskultur" und stehe für Handwerk, Kreativität und Ehrlichkeit. "Unsere Brauer und Mälzer haben aus dem Reinheitsgebot ein Erfolgsrezept gemacht. Unser Bier ist vielfältig und hochwertig wie kein zweites in der Welt. Brau- und Landwirtschaft sind zudem eng verbunden mit Land und Leuten. Sie prägen und bereichern das gesellschaftliche Leben auf dem Land und die ländlichen Räume", betonte der Minister.

Zum Jubiläumsfestakt in Ingolstadt wurden neben Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der derzeit auch als "Botschafter des Bieres" amtiert, unter anderem die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner und Bundeskanzlerin Angela Merkel als Festrednerin erwartet.

Sichwort: Brauen in Deutschland

Das in seinen Grundzügen noch heute gültige Deutsche Reinheitsgebot geht auf einen Erlass der bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. vom 23. April 1516 in Ingolstadt zurück. Heute brauen in Deutschland fast 1.400 Brauereien über 5500 Biere. Mit 95 Millionen Hektoliter Gesamtvolumen in 2014 ist Deutschland der viertgrößte Bierproduzent der Welt und der größte in Europa. 15 Millionen Hektoliter gingen zuletzt in den Export. Besonders beliebt ist das deutsche Bier bei Chinesen, Amerikanern, Italienern und Franzosen.

Die Bundesehrenpreise für Bier werden seit 2008 verliehen. Grundlage für die Vergabe ist der jährliche Qualitätswettbewerb für Bier und Biermischgetränke der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), der seit 1975 durchgeführt wird. Er umfasst eine chemisch-analytische sowie eine sensorische Prüfung durch unabhängige, fachlich geschulte Juroren.

Schon jetzt steht fest: Im kommenden Jahr wird das Ringen um die Auszeichnung härter. Grund ist das Inkrafttreten der Reform der Bundesehrenpreise für den gesamten Lebensmittelsektor. Im Sinne der Reformrichtschnur nach dem Motto "kleiner, aber feiner" werden ab 2017 nur noch maximal 12 Ehrenpreise an Brauereien vergeben werden. Bislang erhielten jährlich durchschnittlich 20 Brauereien einen Bundesehrenpreis.

Quelle: www.bmel.de

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